Religion oder Evangelium
Religion
Welche Religion ist die richtige? Welche Religion rettet? Die einfache Antwort ist: keine!
Unter Religion ist der Versuch des Menschen zu verstehen, sich seinen Gott und / oder sein Heil selber zu bilden. Es gibt keine Religion die rettet, nicht einmal die christliche Religion, wenn sie als Religion praktiziert wird. Karl Marx hat einmal recht treffend gesagt: „Religion ist Opium für das Volk“. Dieser Ausspruch ist deshalb sehr richtig, da durch Religion der Eindruck entstehen kann, „alles ist in Ordnung“ und der Blick für die Realität verloren geht. Der Mensch ist durch seine religiösen Handlungen betäubt und meint, damit Gott einen Gefallen zu tun und vor ihm gerecht zu sein.
Evangelium
Der Begriff „Evangelium“ wurde von Jesus selber verwendet am Beginn seiner öffentlichen Wirksamkeit. Das Frohe und Gute an der Botschaft, die Jesus verkündigt hat: Das, was dem Menschen unmöglich ist, hat Gott geleistet: Er kam zu uns, weil wir nicht zu ihm kommen (können). Jesus sagte von sich:
„Ich und der Vater sind eins.“
An Jesus können wir sehen, wie Gott ist. Seine Worte sind in den sogenannten „Evangelien“ in der Bibel aufgeschrieben worden. Zwei dieser Evangelien wurden von direkten Augenzeugen aufgezeichnet: Das Matthäus- und das Johannes-Evangelium. Auch in der Apostelgeschichte wird von über 500 Menschen berichtet, die Jesus nach seiner Auferstehung gesehen haben.
Der Mensch kann von sich aus keine Wiederherstellung der Beziehung zu Gott betreiben. Das Trennende zwischen Gott und den Menschen war und ist die Sünde (Zielverfehlung). Die frohe Botschaft ist, dass Gott die Menschen liebt und deshalb Gott in Jesus Christus Mensch wurde:
Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.Johannes, Kapitel 3, Vers 16
Der Glaube im Sinne von Vertrauen auf Gott und seine Gebote ist das einzig rettende, was uns wieder in Gemeinschaft mit Gott bringen kann. Es gibt einen Ausweg aus Schuld, Sünde, aus Angst und Verzweiflung und dieser Weg heißt Jesus Christus. Er ist der einzige Weg zurück zu Gott:
Jesus sagt:
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“Johannes, Kapitel 14, Vers 6
Wahrheit
Über Wahrheit kann man nicht verhandeln. Sie ist unteilbar. Als solche ist sie absolut. Wahrheit schließt „Wahrheiten“ aus. Wenn die letzteren mit den ersteren nicht übereinstimmen, dann sind sie Lügen oder bestenfalls Irrtümer. Jesus hat im oben genannten Vers für sich beansprucht, die Wahrheit zu sein. Göttliche Wahrheit. Er hat beansprucht, die Wahrheit über Gott, über seine Pläne und über Sinn und Ziel eines Menschen zu kennen.
Es ist klar, dass zwei sich widersprechende Behauptungen nicht beide Wahrheit sein können, auch wenn uns das Gotthold Ephraim Lessing mit seinem „Nathan der Weise“ weismachen wollte. Auch können sie nicht denselben Ursprung haben. Wer an eine belegte Wahrheit glaubt, wird Unwahrheit nicht tolerieren wollen. Entscheidend wird somit das Motiv und die Art und Weise, wie man sich der Wahrheit öffnet und ihren Gehalt prüft.
Religiöse Toleranz
Religiöse Toleranz bedeutet Mangel an Liebe zur Wahrheit und zum Urheber dieser Wahrheit. Sie bedeutet darüber hinaus, dass man weder Liebe, noch Fürsorge, noch Mitleid gegenüber dem zeigt, der im Dunkel nach dem Weg sucht und in der Irre umkommt. Religiöse Toleranz ist Selbsttäuschung. Sie beinhaltet auch die Angst, möglicherweise den eigenen Glauben durch die ernsthafte Auseinandersetzung mit einer anderen Wahrheit preisgeben zu müssen. Die Angst ist aber unbegründet, denn auch eine „Enttäuschung“ ist das Ende einer Täuschung. Wahrheit muss belegt sein. Sie muss überzeugend nachgewiesen werden. Nicht der religiöse Konsument findet Wahrheit, sondern der aufrichtige Wahrheitssucher.
Doch Aufrichtigkeit allein genügt noch nicht. Entscheidend ist das Objekt unserer Wahrheitssuche, nämlich Gott und seine Offenbarung. Der ehrliche Gottessucher muss willig und bereit sein, das, was er als Unwahrheit erkannt hat, um jeden Preis aufzugeben. Das erfordert Mut und Charakterstärke. Es ist leichter, in seinem religiösen „Ghetto“ zu bleiben, zu glauben, was alle glauben, zu tun, was alle tun und zu leben, wie alle leben - selbst wenn man dadurch zum Heuchler wird.